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1. Teil 3 - S. 27

1911 - Leipzig : Freytag
27 und der Ahnen, die anerkannte Staatsreligion. Die chinesische Sprache besteht aus einsilbigen Wörtern, von denen jedes sein besonderes Schriftzeichen hat. Im S. ist der wichtigste Hafen die englische Insel Honkong (kóng) mit dem Hafen Viktoria, dem Anlegeplatz der von Indien und von Amerika kommenden Dampfer. Die gegenüberliegende Küste ist jetzt im Pachtbesitz der Engländer. Die größte Handelsstadt des S., Kanton (á), ist von einem großen Kranze von Vorstädten umgeben. Früher war das durch seine Baumwollwaren bekannte Nanking (a, d. i. südliche Residenz) die Hauptstadt des Reiches und der gewerbereichste Ort des S. Jetzt entwickelt sich an der Mündung des Flusses der Vertragshafen, d. i. der den Euro- päern geöffnete Hafen Schanghai (schán) zum Hauptplatz für den Handel zwischen Fig. 7. Chinesische Handwerker. (Nach einer Photographie.) China undjeuropa, namentlich für den Handel mit Tee'und Seide. Imjiördlichen Teile liegt nahe an der Nordgrenze des Landes die jetzige Hauptstadt Peking (é) (d. i. nördliche Residenz) in fruchtbarer und anmutiger Gegend. Seine Hafenstadt Tientsin (é) ist ebenfalls den Fremden geöffnet und hat Wichtigkeit für den Verkehr innerhalb des Landes, da es am Ende des Kaiserkanals liegt, der China von N. nach S. durchzieht. Fremde Besitzungen. Das früher mit China verbundene Kaiserreich Korea (ê) gehört jetzt zu Japan, ist gut angebaut und entwicklungsfähig. Die Deutschen haben seit 1898 die Kiautschou (kjautschóu) bucht gepachtet und beginnen von ihrer Stadt Tsingtau aus die kohlen- und eisenreiche Halbinsel Sehantung auf- zuschließen. (Fig. 8.) Der portugiesische Hafen Macao (makâo) ist zurück- gegangen, seit sich der Verkehr in Honkong verdichtet hat.

2. Teil 2 - S. 49

1911 - Leipzig : Freytag
49 sich in der inneren Stadt, der City (sprich: sziti). £Dem Verkehre dienen 400 Bahnhöfe, zahllose Eisenbahnen über and unter der Erde und eine Unmenge von Fahrzeugen aller Art. Großej Plätze und Parks in der Stadt sind für die Erholung geeignet; die Vorstädte dehnen sich, von Gärten und Spielplätzen unterbrochen, viele Kilometer weit hinaus. j^Die Stadt hat fast 5, mit den Vor- orten 7 Millionen Einwohner. (Vergleiche London in der Einwohnerzahl mit Berlin und mit Preußisch-Schlesien !). Neben dem größten Reichtume macht sich die bitterste Armut breit (150 Tausend Arme). An der Themse abwärts ist Greenwich (sprich: grinnitsch) gelegen, von dessen Sternwarte aus die Meridiane gezählt werden. Das Gebiet der oberen Themse, an der die Sommerresidenz Windsor (sprich: üinsor) liegt (Fig. 23), bildet den Übergang zu der nordwestlichen Ebene, die als das industrielle Mittelengland dem ackerbauenden Altengland gegenübersteht. Die Landschaft Wales, von welcher der englische Kronprinz den Titel Prinz Fig. 23. Schloß "Windsor. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) von Wales führt, einerseits und das Mittelenglische Gebirge anderseits liefern die Feuerskraft zu den vielen Betrieben, die hier der Weberei und der Eisenverarbeitung dienen. Cardiff (á) in Südwales und Newcastle (sprich: njukásl) am Tyne (sprich: tein) versenden die „schwarzen Diamanten"; Liverpool (sprich: livrpuhl) als der Amerika am nächsten gelegene Hafen führt Baumwolle von dort ein und hat sich dadurch zur zweiten Handelsstadt Europas emporgehoben. Die großen Fabrik- städte des Innern aber verarbeiten die Erzeugnisse der ganzen Erde, um sie nach allen Ländern wieder auszuführen: Manchester (sprich: mantschestr) ein Haupt- punkt für Baumwollenweberei, Leeds (sprich: lieds) für Wollwaren, Nottingham (sprich: nottingäm) für Strumpfwirkerei, Sheffield t(sprich : scheffild) für Stahl- waren, Bradford (sprich : brädförd) und schließlich Birmingham (sprich: börmingäm), der Hauptplatz der Eisen- und Messingindustrie, das die ganze Welt mit seinem Tand versorgt. Daneben liegt noch das schwarze Land der groben Schmiede- arbeit und ein großes Töpfereigebiet, dessen Waren, wie die der ganzen Landschaft, Steinecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde. Ii. Teil. A

3. Teil 2 - S. 21

1911 - Leipzig : Freytag
21 Meeres, doch hat sein Handel in neuerer Zeit nachgelassen. Seit alters hat es viele eigenartige Erwerbszweige und ist noch heute in der Herstellung von Glas- waren bedeutend. An der Etsch liegt, mit Mantua und zwei anderen Orten zu einem Festungsvierecke vereinigt, die Festung Verona (ô), das Bern der deutschen Heldensage,"dort, wo sich die Brennerbahn mit der von Mailand nach Venedig führenden Straße kreuzt. Am Schnittpunkte der Straße von Wien nach Rom und von Verona nach S. liegt die altberühmte Universitätstadt Padua (pádua). Der Hauptplatz der Provinz Emilia ist Bologna (sprich: bolónja), die älteste Universität von Europa, heute wichtig als Festung, die die Apenninpässe, besonders die Straße von Venedig nach Florenz, zu schützen hat. Ravenna, das deutsche Raben, ist jetzt bedeutungslos. Die an der alten Via Emilia gelegenen Orte Parma und Piacenza (sprich: piatschénsa) sind, die eine durch den Seidenhandel, die andere als Festung, bedeutend. 2. In Mittelitalien treffen wir zunächst die Provinz Toskana (âna), das alte Fig. 6. Venedig. (Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft in Berlin-Steglitz.) Etrurien. Ihre Hauptstadt ist Florenz (é, La Bella), die herrliche Blumenstadt, ein Mittelpunkt der Strohhutflechterei und des Seidenwarenhandels, von früher berühmt durch sein die Künste und Wissenschaften begünstigendes Fürstenhaus der Medicäer. An einem Ausläufer des Apennin liegt Carrara (karrâra), dessen weißer Marmor überallhin zur Herstellung von Bildsäulen verschickt wird. Der in der Nähe der Arnomündung gelegene Hafen Livorno ist besonders als Werft für Kriegsschiffe von Bedeutung. Die mittlere Ebene von Italien, die Provinz Latium, ist durch ihre Lage berufen, den Mittelpunkt der Halbinsel zu bilden. Zwar ist die Ebene, die Cam- pagna di Roma (sprich: kampánja), jetzt verödet, aber ihre ernste Schönheit und die Fülle ihrer Ruinen zieht gleichwohl wie im Altertum so auch heute noch die Beschauer an. Rom (Roma, Fig. 7), die „ewige Stadt", konnte vermöge ihrer Lage niemals zugrunde gehen. Während es im Altertum auf sieben Hügeln des linken Tiberufers erbaut war, bedeckt die Stadt jetzt elf Hügel zu beiden

4. Teil 2 - S. 27

1911 - Leipzig : Freytag
27 liegt das'] unbedeutende"'Theben, die Hauptstadt des alten Böotien. Weitaus größer ist das aufstrebende Korinth (i) an dem schmalen Isthmus, der neuerdings von einem Kanal durchstochen ist. Neben Korinth ist das am Ausgange des Korinthischen Meerbusens gelegene Patras (át) als Ausfuhrhafen für Wein wichtig. Die anderen aus dem Altertume bekannten Städte, auch Sparta, sind unbe- deutende Dörfer oder Marktflecken. Dagegen hat sich die Hauptstadt des Landes, Athen (ê, Fig. 10), zu einer modernen Großstadt entwickelt, seitdem seine Herrscher sich bemühen, dem alten Kulturstaate zu einem neuen Glänze zu verhelfen. Athen hat eine nicht unbedeutende Universität; neben den alten Gebäuderesten, besonders auf der herrlichen Akropolis, erheben sich große neuzeitliche Bauten und eine Eisenbahn führt zu dem Piräus (a-us), der wieder wie in alter Zeit ein ansehnlicher Hafen geworden ist. Unter den Inseln, die die Halbinsel umgeben, ist das fruchtbare Zante zu erwähnen. Wegen des milden Klimas und der schönen Landschaft wird die Insel Fig. 10. Atlien. (Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft in Berlin-Steglitz.) Korfu (u) mit dem Lustschlosse des Deutschen Kaisers Achilleion (ei) viel besucht. Die übrigen Ionischen Inseln, darunter das aus der griechischen Heldensage bekannte Ithaka(i), sind klein und treiben höchstens Ziegenzucht und Schwammfischerei. Im Ägäischen Meere ist die größte Insel das an das Festland angeschmiegte Euböa(ö). Unter den um die Insel Delos gelagerten Kykladen (á, d. i. Kreisinseln) hat die- kleine Insel Syra in neuerer Zeit große Wichtigkeit erlangt, weil ihr Hafen Hermupolis (û, d. i. Stadt des Hermes) dort liegt, wo sich die Schiffahrtstraßen Marseille—konstantinopel und Thessalonich—alexandrien kreuzen. Den Ab- schluß des Ägäischen Meeres nach S. bildet die an Kreidegestein reiche Insel Kreta, die unter besonderer Verwaltung und unter der Oberhoheit des Sultans steht. 6) Das Fürstentum Montenegro (nê) ist ein nördlich vom Skutarisee (ú) gelegenes unwirtliches, rauhes Felsgebiet, in dessen schwer zugängliche Täler die Türken nicht dringen konnten. Der Hauptort ist die an den Felsen an- geklebte Stadt Cetinje (i).

5. Teil 2 - S. 55

1911 - Leipzig : Freytag
55 wurden. In der Völkerwanderung drangen Germanen ein. Nach den von No. kommenden Franken hat das ganze Land seinen Namen La France und nach den von No. gekommenen Burgundern heißt die Landschaft Bourgogne. An die Eroberung durch dänische Normannen erinnert der Name der Normandie, und die dreihundertjährige Herrschaft der Engländer in Nordfrankreich hat dort manche Spuren hinterlassen. Gegen Ende des Mittelalters wird das Land poli- tisch geeint. Beinahe überall herrscht die französische Sprache. Im äußersten No. wohnen Flamen, im Nw. keltische Bretonen, im Pyrenäenwmkel Basken und im Winkel der Alpen Italiener. Entsprechend der nicht.sehr hoch entwickelten Industrie und dem günstigen Stande der Landwirtschaft hat Frankreich nicht viel große Städte, und der größte Teil der Bevölkerung wohnt auf dem Lande. Eigentümlich ist es, daß die Bewohner- zahl des Landes nur sehr wenig zunimmt. Fast das ganze Land gehört zum römisch-katholischen Bekenntnisse. 9. Staatliche Einteilung. Während im Volke noch die geschichtlichen Landschaftsnamen leben, ist jetzt der ganze Staat, seit 1870 Republik, in 86 De- partements eingeteilt, wozu das Gebiet von Beifort kommt. 1. Von England fährt man in l1^ Stunden nach Calais über (etwas mehr gebraucht man zur Überfahrt nach Boulogne und Dünkirchen). Die Landschaft mit ihrem Grasland und ihrer Viehzucht trägt teilweise englisches Gepräge, teil- weise ist sie von gewerblichen Anlagen bedeckt. Der Mittelpunkt des Kohlen- gebietes, zugleich der Spitzenfabrikation, ist Valenciennes, der Hauptsitz der flandrischen Spinnerei die Festung Lille, während Amiens durch Seidenfabriken ausgezeichnet ist. Die Normandie treibt hauptsächlich Viehzucht. Hier liegt der Kriegshafen Cherbourg und an der Seinemündung der wichtigste atlantische Handelshafen Frankreichs, Le Havre, der auch von deutschen Auswanderern viel benutzt wird. Am Endpunkte der Flutwelle ist an der Seine das alter- tümliche Rouen gelegen. 2. Weiter aufwärts ist zwischen Kalkhügeln das Seinebecken eingebettet, dessen Mitte die Landschaft Isle de France einnimmt. In diesem natür- lichen Mittelpunkte des Landes laufen von allen Seiten die Straßen zu- sammen und verhelfen der Stadt Paris zu solcher Entwicklung, daß sie die drittgrößte Stadt der Erde und die zweitgrößte Stadt Europas ist. (Fig. 25.) Sie zählt mit den Vororten 3 Millionen Einwohner. Um die an herrlichen Bauwerken reiche innere Stadt ziehen sich die belebten Boulevards ( — Boll- werke, an die Stelle der alten inneren Festungswälle getretene, mit Baumalleen geschmückte Straßen), weit nach außen sind starke Befestigungen vorgeschoben. Die Verwaltung, das geistige und wirtschaftliche Leben sind in Paris vereinigt: Paris ist Frankreich. Auf dem Gebiete der Mode ist es tonangebend für die ganze Erde, für Frankreich ist es die erste Handels- und Industriestadt. Unter den Einwohnern befinden sich etwa 40 000 Deutsche. In der Nähe liegen viele geschichtlich bekannt gewordene Orte, darunter Versailles, in dessen prächtigem Schlosse 1871 König Wilhel m als Deutscher Kaiser ausgerufen wurde, und St. Dénis mit den Gräbern der französischen Könige. Den Ostrand des Seinebeckens bilden die Kalkhügel der Champagne, die teilweise Ödland, teilweise mit Wald bedeckt sind, aber an ihren Hängen Reben tragen, aus denen der beste Schaumwein hergestellt wird. Der Mittelpunkt der

6. Teil 1 - S. 20

1911 - Leipzig : Freytag
20 Von der rauhen Eifel strömen der Mosel Nebenflüsse zu, die in das öde Hochland prachtvolle Täler eingegraben haben. Schön ist auch das Tal der Sieg, in seinem Oberlaufe vom regen Leben des Berg- und Hüttenmannes erfüllt. Das klare Wasser der Wupper hat von jeher zum Waschen und Bleichen Benutzung gefunden, während auf den Höhen eine lebhafte Eisenindustrie be- trieben wird. Ebenso wie die Wupper kommt auch das Tal der Ruhr, des letzten im Schiefer- gebirge strömenden Flusses, aus dem waldreichen Sauerlande (d. i. Südland von Westfalen). Im W. ergießen sich einige kleine Flüßchen am Hohen Venn nach der Maas hinüber; auch ihre Täler, wie das der Maas, sind durch landschaftliche Schönheit ausgezeichnet, die um so angenehmer wirkt, als sie im Gegensatze zu den meistens öden Hochflächen stehen. Durch Fruchtbarkeit ausgezeichnet ist die am östlichen Rande des Taunus sich erstreckende Ebene, die nach einem kleinen Flüßchen Wetterau genannt wird. C. Staatliche Gliederung. Der größte Teil des Schiefergebirges gehört zu den preußischen Provinzen Hessen-Nassau und Rheinland. Den So. bildet der zu ersterer Provinz gehörige Regierungsbezirk Wiesbaden. Hier spenden die heißen Quellen von Wiesbaden vielen Leidenden Genesung; der vielbesuchte Kurort ist umgeben von einer ganzen Zahl anderer Bäder und Quellorte. Unter ihnen befinden sich Homburg vor* der Höhe (,,die Höhe" ist der volkstümliche Name für den Taunus) und Selters, dessen Wasser zuerst in Flaschen verschickt wurde. Auf dem Niederwalde, dem an den Rhein reichenden Teil des Taunus, steht als deutsches Nationaldenkmal eine riesige Bildsäule der Germania. In das Gebiet der Nahe ragen kleine Teile der Pfalz, des Großherzogtums Hessen und ein losgetrenntes Stück des Großherzogtums Oldenburg. Preußisch ist das wegen seiner heilkräftigen Quellen viel besuchte Soolbad Kreuznach. Der Sw. des Schiefergebirges gehört zum Regierungsbezirke Trier in der Rheinprovinz. Hier ist Saarbrücken vermöge seiner Kohlen- und Eisenlager der Mittelpunkt einer blühenden Industrie geworden. Weil die Saar aber auch von den nach Frankreich hinüberführenden Straßen getroffen wird, ist es in alter und neuerer Zeit an ihren Ufern auch öfter zu Schlachten gekommen. Die alte römi- sche Hauptstadt Trier, jetzt Bischofssitz, ist der Ausgang des Christentums in Deutschland und ein Mittelpunkt des Weinbaues sowie ein Regierungssitz. Coblenz (d. i. Zusammenfluß), im schönsten Teile des Rheintales gelegen, ist der mili- tärische Stützpunkt der Stelle, wo die Mosel—lahn-Linie den Rhein quert. Westerwald und Eifel sind verhältnismäßig arm, ein Land der kleinen Siedlungen und der armen Leute. Doch wird die Eifel neuerdings wegen ihrer landschaftlichen Schönheit viel besucht, besonders wegen ihrer vulkanischen Gegenden, in denen schön geformte Berge und eigentümliche Kraterseen oder Maare der Landschaft einen wunderbaren Reiz verleihen. Der Nw. des Schiefergebirges gehört zu dem in gleicher Provinz gelegenen Regierungsbezirke Aachen. Aachen ist eine als Badeort berühmte Stadt; einst war es der Lieblingsplatz Kaiser Karls des Großen und die Wahlstadt der deutschen Kaiser, jetzt bildet es den Mittelpunkt der Tuch- und Glasfabrikation und vor allem eines Steinkohlengebietes und ist außerdem der Vorort des Regierungs- bezirkes.

7. Teil 1 - S. 34

1911 - Leipzig : Freytag
34 (Unter den Linden, Friedrichsstraße) reich geschmückt, ist es jetzt eine schöne Stadt geworden. Es hat auch die Verkehrslinien nach allen Richtungen an sich gezogen und ist die größte Industrie-, Handels- und Fabrikstadt des Deutschen Reiches. Den gewaltigen Verkehr in der Stadt bewältigt eine große Zahl von Verkehrseinrichtungen, die teilweise auf Dämmen hoch in der Luft, teilweise als Untergrundbahn unter den Häusern in der Erde verlaufen. (Fig. 16.) 7. Die Provinz Sachsen ist infolge des Hineinragens kleiner Staaten die am meisten zerrissene preußische Provinz. Ihren Namen hat sie daher, daß der süd- liche Teil früher zum Kurfürstentum Sachsen gehörte. Die Hauptstadt ist die Fig. 16. Das königliche Schloß in Berlin. (Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft in Steglitz-Berlin ) alte Elbfestung Magdeburg in der Altmark, heute ebenso wichtig als Fabrikstadt, besonders zur Herstellung von Panzerplatten, wie als Haupthandelsplatz für den Zuckerrübenbau, der namentlich in der fruchtbaren Magdeburger Börde gedeiht. Nach dem Harze zu liegt Halberstadt, nach S. Staßfurt, das größte Salzbergwerk von Preußen. Auch der Regierungsbezirk Merseburg hat Anteil an der Tiefebene, besonders im 0., wo an der Elbe die beiden früheren Festungen Torgau und Witten- berg liegen. 8. Nach N. schließt sich die Provinz Schleswig-Holstein an, aus dem einzigen Regierungsbezirke Schleswig,bestehend. Sie füllt den deutschen Teil der Halb- insel Jutland aus. Im W. zieht sich an der Nordsee ein schöner Kranz von Inseln entlang, der Rest eines alten Dünenzuges, der von den Sturmfluten zerstört worden ist. Unter den größeren Inseln befindet sich das als Badeort beliebte Sylt; die kleineren Inseln bieten oft nur Raum für ein einziges Haus und heißen Halligen.

8. Teil 1 - S. 77

1911 - Leipzig : Freytag
77 Kurort Meran und der durch sein schönes Obst bekannte Ort Bozen die wich- tigsten Städte sind. Im sogenannten Welschtirol an der unteren Etsch herrscht bereits italienische Sprache, und ;nur wenig Sprachinseln zeugen noch davon, daß diese Gegend in früheren Zeiten durchaus deutsch war. Der Hauptpunkt des Welsch turns ist Trient (é). b) Das Salzkammergut gehört durchweg zum Donaugebiete und wird wegen seiner vielen schönen Punkte, Berge und Seen, sehr besucht. Die Hauptstadt des Herzogtums Salzburg (Fig. 43) ist eine der schönst gelegenen Städte Europas. Unter den Badeorten, die in der Nähe liegen, ist das Wildbad Gastein (eî) wegen seiner heißen Heilquellen berühmt. Fig. 44. Graz vom Rainerkogl. (Nach einer Photographie.) c) Das Herzogtum Steiermark gehört'ebenfalls zum Donaulande und zieht sich zu beiden Seiten der Mur und der Drau hin. Es ist ausgezeichnet durch die Schön- heit seiner Berge und durch seine grünen Alpenmatten, aber auch durch den Reich- tum an Eisenerzen. Die Hauptstadt Graz (â) (d. i. Burg) ist der Mittelpunkt des Deutschtums und hat eine deutsche Universität. (Fig. 44.) Infolge seiner schönen und günstigen Verkehrslage hat es sich zur größten Stadt der Alpen entwickeln können. Die Steiermark ist auch reich an Kohlen und hat in ihrem südlichen Teil lebhaften Wein- und Maisbau. d) An der Drau gelegen ist das Herzogtum Kärnten, Die Hauptstadt ist das schön gelegene Klagenfurt. Kärnten ist reich an Eisen und an Bleierzen. Der wichtigste Straßenknotenpunkt ist Villach (f). Nach S. schließt sich das Herzogtum Krain an, das schon nicht mehr in das eigentliche Gebiet der Alpen, sondern in seinem S. bereits zum Karst gehört. Die Hauptstadt ist Laibach.

9. Teil 1 - S. 79

1911 - Leipzig : Freytag
79 (= oberhalb) der Enns ist Linz, ein alter Ubergangsort, an dem das Salz des Salzkammergutes über die Donau nach Böhmen verfrachtet wird. Die hochent- wickelte Eisen- und Stahlindustrie hat ihren Mittelpunkt in Steyr an der Enns. b) Im Erzherzogtume Österreich unter der Enns liegt Wien mit fast 2 Mill. E. an der Stelle, wo die Donaulinie von einer seit der Römerzeit benutzten Straße geschnitten wird, die vom Busen von Triest in das Weichsel- gebiet führt. Infolgedessen hat es sich zu einer wichtigen Handelsstadt ent- wickelt, die außerdem als Kaiserstadt mit prächtigen Straßen, Gebäuden und Anlagen geschmückt ist. (Fig. 47.) Es hat eine Universität und reges geistiges Leben. In neuerer Zeit hat sich Industrie entwickelt, besonders Maschinenbau, Fig. 46. Ruine Aggstein im Donautale. (Nach einer Photographie von Würthle & Sohn.) aber auch das Kunstgewerbe und die Herstellung von Modewaren. Unweit von Wien liegt das Marchfeld, das oft als Schlachtfeld benutzt worden ist (warum?). 3. Als Sudetenländer bezeichnet man die südlich des Sudetenzuges gelegenen großen Landschollen, von denen die eine zur oberen Elbe, die andere zur March gehört, und das kleinere Quellgebiet von Oder und Weichsel. Westlich bildet der Böhmerwald die Grenze gegen Deutschland. Flache Bergkuppen, große Wälder und Moore kennzeichnen ihn. Er gibt einer großen Zahl von Flüssen Nahrung, unter denen die Moldau der größte ist. Sein Holz- und Steinreich tum und die ihm vorgelagerten Erz- und Kohlenlager haben eine große Industrie entstehen lassen, namentlich Glas- und Porzellanfabriken. Nach N. erhebt sich der Abbruch des Erzgebirges steil aus der nordböhmischen Ebene. Es geht in das Elbsandstein- gebirge über, das seinen Steilabfall ebenfalls nach S. kehrt. Im Zuge der Sudeten verläuft die Grenze etwa auf dem Kamme, besonders im Riesengebirge, wo die

10. Teil 1 - S. 64

1911 - Leipzig : Freytag
64 vorland trägt es mit vollem Rechte, denn es ist in den meisten Lebensbeziehun- gen auf die Alpen angewiesen und von ihnen abhängig. Zwar steht es auch zu dem nordwestlichen Grenzgebirge, dem Jura, in gewisser Beziehung, aber schon der Umstand, daß dieses Kettengebirge nach dem Alpenvorlande steiler und nach Nw. flacher abfällt, bringt es mit sich, daß die gegenseitigen Verhältnisse nicht tief in das Leben eingreifen. Doch verdankt es dieses Gebiet dem Jura, der es nach Nw. schützt, daß es trotz seiner hohen Lage von 500 m ein verhältnismäßig mildes Klima hat. 2. Nahrungszweige. Das Land ist gut angebaut, aber bei der ziemlich dichten Bevölkerung reicht der Ertrag der Felder und Obstgärten für den Lebens- unterhalt nicht aus. Deshalb hat sich eine rege Gewerbtätigkeit entwickelt, die teilweise durch die Wasserkraft der Flüsse, teilweise durch den Holzreichtum der Berge gefördert wird. Besonders die Herstellung von Maschinen und Uhren hat hier eine große Blüte erreicht. Außerdem sind einige Gegenden so schön, daß sie den Strom der Fremden an sich ziehen. Namentlich vereinigen der Genfer, der Neuenburger und der Vierwaldstätter, der Züricher und der Bodensee reges Leben an ihren Ufern. 3. Staatliehe Einteilung. Die Schweiz isfc eine Bundesrepublik von 25 Kan- tonen. Im 0., im N. und in der Mitte wohnen Deutsche, im Sw. Franzosen, im S. Italiener. Der größere. Teil der Bevölkerung ist reformiert und wohnt besonders in der Ebene, der kleinere katholisch. Basel (d. i. Königsstadt) am Rheinknie hat eine vorzügliche Handelslage für den Verkehr mit Frankreich und Deutschland und ist deshalb die reichste Stadt der Schweiz; es hat-.viele Seidenindustrie und eine Universität. Größer ist das an einem See herrlich gelegene Zürich (s. Titelbild); seine Seiden- und Baumwollfabriken haben es wirtschaftlich hoch gehoben; eine Universität und ein Polytechnikum lassen es als den Mittelpunkt des deutschen geistigen Lebens erscheinen. An der Mündung der Reuß liegen die Trümmer der Habs- burg. Der Hauptstrom der Fremden fließt in Luzern und den anderen um den Vierwaldstätter See gereihten Ortschaften' zusammen; hier, wo die Urkantone der Schweiz, Schwyz, Uri und Unterwaiden zusammentreffen, erinnern viele Stätten an den Schweizer Nationalhelden Teil, und vom Rigi (î) hat man die schönste Aussicht auf die Kette der Hochalpen. Verhältnismäßig weniger Bedeutung hat die Bundeshauptstadt und Universitätstadt Bern. Ein Kranz blühender Ortschaften umzieht auch den Genfer See, in dessen Fluten sich die höchsten Bergriesen spiegeln. Am Ausflusse der Rhone aus dem See liegt Genf (franz. : Genève) prächtig ausgebreitet. Es blüht durch Uhren- und Schmuck- fabrikation; seine Universität ist der Mittelpunkt des französischen Geisteslebens. Am Rheine liegt ein kleines selbständiges Fürstentum, Liechtenstein, das nicht zur Schweiz gehört. 4. Bedeutung der Gewässer. Das Tal des Rheines und das der Reuß sind die von der Natur vorgeschriebenen Straßen. Den ältesten Sammelplatz der Be- völkerung bildet der im N. angrenzende Bodensee (das Schwäbische Meer). An seinen Ufern war der Mittelpunkt alles wirtschaftlichen Lebens schon in den ältesten Zeiten und er wurde von jeher von den Schiffern der Nachbarvölker befahren. Dort, wo der Rhein den Jura durchbricht, hat er es noch nicht vermocht,
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